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Herzlich willkommen auf der Webseite des
Kleingartenvereins NW 004 am Hirschgarten e.V.

Die Kleingartenanlage im Nordwesten von München

Chronik (Stand 2021)

Hier können Sie über die Geschichte und Entstehung der Kleingartenanlage nachlesen

Auszug aus der Chronik von der Kleingartenentwicklung

(Willy Schall ehemaliger 1. Vorsitzender Kleingartenverein NW4 am Hirschgarten e.V.1984)

Der Begründer des Kleingartengedankes, der Idee, dem nur zwischen Mauern lebenden Städter ein kleines Stück Natur zur Pflege und zur Erholung zu überantworten, war der im Jahr1861 verstorbene praktische Arzt Dr. Schreber aus Leipzig.
Er überließ seiner Vaterstadt namhafte Geldbeträge und ausgedehnte Grundflächen mit der Auflage, das dieselben in kleine Parzellen aufgeteilt zu billigen Pachten an die Arbeiter überlassen werden sollen.

Jahr 1906
In München kam die Schrebergartenidee erstmals zur praktischen Ausführung.
Durch Beschluss des damaligen Stadtrates wurde auf dem gemeindlichen Grundstück zwischen der Baldur-und der Volpinistraße südlich des Westfriedhofes ein 49000 qm große Mietgartenanlage errichtet und in Parzellen von etwa 300 qm Größe an die Mitglieder eines Vereins Heimatgartenbund übergeben. Die Pacht betrug damals 2 Pfennig pro qm/Jahr, die Pächter mussten längere Zeit in München beheimatet gewesen sein oder das Bürgerrecht, das damals noch eigens verliehen wurde, besitzen.

Jahre 1914/18 (Kriegsjahre)
Der Krieg und die vorhandene Hungersnot gaben den zuständigen Stellen Veranlassung,dem Kleingartengedanken mehr Augenmerk zu schenken.
So war es der Münchner Oberlehrer Carl Fraytag, der die Vereinigung privater Kriegshilfe München Nordwest gründete und bereits im Jahre 1915 Kleingärten im Ausmaße von 70 000 qm schuf, die im Jahre 1916 schon ein Ausmaß von 150 000 qm erreichte.
Die Gärten verteilten sich auf den Nordwesten der Stadt und waren in 7 Anlagen zusammengefasst. Der größte Teil dieser Anlage ist heute noch erhalten. Darunter befindet sich auch unsere Anlage, die zu diesem Zeitpunkt den Namen Anbaufläche IV der Kriegshilfe Nordwest in München führte.
Damit war durch die Initiative des Oberlehrers Freytag der Grundstein für mehr Kleingärten gelegt. Die Sicherung des Existenzminimums durch Obst und Gemüseanbau sowie Kleintierhaltung für wirtschaftlich schwache Bevölkerungsschichten war gegeben.

Jahr 1919
Der Familienkriegsgartenverband München wurde bereits 1917 gegründet, aus dem dann im Jahr 1919 der Kleingartenverband München e.V.hervorging.

Jahr 1924
Der Eintrag unseres Vereins in das Vereinsregister beim Amtsgericht München unter der NR. VR2305 erfolgte am 30. Januar 1924. Man kann aber ohne weiteres davon ausgehen, dass unsere Anlage schon 6-8 Jahre früher angelegt und bewirtschaftet wurde und damit zu den ältesten Anlagen in München gehört.

der Lageplan (1956) (zum Vergrößern auf das Bild klicken)

Nach dem noch vorhandenen Plan umfasste die gesamte Anlage NW4 437 Parzellen. Sie reichte nördlich bis zur Höhe der Stephanuskirche an der Nibelungenstraße, südlich bis zur Königsbauerstraße am Hirschgarten. Östlich wurde sie durch den Steubenplatz sowie den Häusern an der Washingtonstraße begrenzt. Der westliche Teil fand in Höhe der heutigen Herderstraße sein Ende.
Eine kleine Gartenanlage mit 12 Gärten genannt Hoppe-Gärten der Gemeinnützigen Wohnungsfürsorge AG (GEWOFAG), lag im Westen des nordöstlichen Teils im Anschluss an die Gartenanlage NW4.
Als erster Eingriff in die kaum fertiggestellte Anlage, eine Anlage, die in der Zeit der großen Not unter den schwersten Bedingungen mit viel Fleiß und Schweiß erstellt wurde, kam die Mitteilung der Stadt, eine Trasse für die Verlängerung der Straßenbahn bis zum Romanplatz freizumachen. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Endhaltestelle der Straßenbahn der Steubenplatz. Bisher befand sich da nur die Schäferwiesen und ein Steinlager.
Durch dieses Bauvorhaben war die Anlage in zwei Teile gegliedert. Der nord-östliche Teil beherbergte noch 171 Kleingärten, welche eben durch ein, inmitten dieses Anlagenteils liegenden Steinlager voneinander getrennt wurde.
Die süd-westliche Hälfte der Anlage stellte einen in sich geschlossenen, zusammenhängenden Anlagenteil dar. Sie beherbergte 134 Parzellen sowie auch das Lager und die Kantine des Vereins.

Jahr 1954
Eine vorsorgliche Kündigung für alle Garteninhaber der Anlage NW4 gab es in diesem Jahr.
Auf der gesamten Fläche der Kleingartenanlage mit einem Ausmaß von 70 000 qm sollte bis zur 800 Jahrfeier der Stadt München im Jahre 1958 die sogenannte Jubiläumssiedlung gebaut werden.
Diese Ankündigung führte zu einer überfüllten Protestversammlung in der früheren Donnersberger Bierhalle, an der über 300 Kleingärtner teilnahmen.
Es wurde festgestellt, dass man wegen dem Erhalt der Anlage immer in Sorge war. Bei einer Kündigung würde nicht nur die ganze Arbeit zunichte gemacht, sondern den älteren Leuten jede Hoffnung genommen, den Lebensabend auf dem eigenen Stückchen Land zu beschließen.
An die Stadt erging die dringende Aufforderung, die Kündigung zurückzunehmen.

Jahr 1958
Mit dem Bau der Arnulfstraße im Jahr 1958 fielen 65 Parzellen, die ihre bisherige Lage entlang der Straßenbahnschienen hatten, einer verkehrspolitischen Maßnahme ersatzlos zum Opfer.
Der Durchstoß der Arnulfstraße im Abschnitt Steubenplatz/Romanplatz war nötig geworden, da die Verkehrsdichte der damaligen Hauptverbindungsstrecke zur Stuttgarter Autobahn, der bislang befahrenen Wendel-Dietrich-Straße und Nibelungenstraße, nicht mehr tragbar war.
Diesem Straßenbau folgten zwei Geländetäusche. Zum einen wurde ein weiterentfernter städtischer Grund mit dem Grund der GEWOFAG getauscht, so dass die ehemaligen Hoppe-Gärten städtisch wurden und zum anderen wurde ein westlicher Teil der Gartenanlage NW4 mit einem Grund des Zirkus Krone getauscht.
Krone hat auf dem in Besitz übergangenen Grund Mietshäuser erstellt. Auf den städtischen Tauschgrundstücken wurden keine Kleingärten mehr angelegt.
Auch in den nächsten Jahren war der Grund der Gartenanlage NW4 aufgrund seiner Lage begehrtes Objekt für eine Bebauung.

Jahr 1962
Mit der Errichtung des städtischen Luise-Schröder und Käthe-Kollwitz-Gymnasiums im Jahre 1962, wurden auch die heutige Trojanostraße erbaut. Dieser Gemeindebedarfsmaßnahme fielen - wiederum ersatzlos - 134 Kleingärten zum Opfer. Auch das dort befindliche Steinlager musste diesem Bauvorhaben weichen.

Jahr 1965
Im Jahre 1965 wurde das im Südteil gelegene veraltete Kantinengebäude mit der dort befindlichen Strom- Freileitung abgebrochen. Die für einen Bierausschank erteilte Konzession wurde zurückgegeben, da eine Rentabilität nicht mehr gegeben war.
DieGrenzen der Anlage reichen nur noch von der Königsbauerstraße im Süden zur Trojanostraße im Norden, sowie vom Steubenplatz im Osten zu den Krone-Häusern im Westen.
Insgesamt bleiben von den einst vorhandenen 437 Kleingärten noch 118 Parzellen bestehen.
Den Hauptteil der Gartenanlage bildet der süd-westliche von der Arnulfstraße gelegene Teil mit 68 Parzellen. Nord-östlich der Arnulfstraße liegen zwei, etwa gleich große Kleingartenflächen, die durch Pavillons des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums voneinander getrennt sind.
Der westliche Teil davon umfasst 21 Parzellen, der östliche Teil 28 Parzellen.
Im Jahre 1965 sollte zwischen Steuben- und Romanplatz entlang der Nortfront der Arnulfstraße auf dem gesamten Areal des Anlagenteils Nord mit einem Kostenaufwand von 60 Millionen Mark ein modernes Verwaltungszentrum der Stadtwerke geschaffen werden.
Es sollte ein 600 m langer Bautrakt erstellt werden, aus dem 5 dreieckige Hochbauten ragen. Als weithin sichtbare städtebauliche Dominante war am Steubenplatz ein Dreiecks- Hochhaus mit 15 Stockwerken vorgesehen.
Dazu schrieb damals die Presse:
"Die heute ziemlich langweilige Arnulfstraße erhält in einigen Jahren Weltstadtformat. Ein neues Verwaltungszentrum der Stadtwerke wird dem Straßenzug zwischen Steuben-Romanplatz einen modernen Akzent verleihen"

Jahr 1966
Ein Jahr später hatte das Schulreferat vorgesehen für das Projekt eines deutsch- französischen Schulzentrum, das an der Arnulfstraße/ Steubenplatz gebaut werden sollte, den dort vorhandenen Kleingartengrund in Anspruch nehmen. Die Kosten für dieses Zentrum der "ecole francaise"sollte der französische Staat, das Generalkonsulat das Patronat übernehmen.

Jahr 1975
Aufgrund einer früheren Änderung des Flächennutzungsplanes wurde der Bereich der Anlage Arnulfstraße/ Königbauerstraße als Gemeindebedarfsfläche(Führsorge) ausgewiesen. Im Jahr 1975 war geplant, auf diesem Areal der Gartenanlage NW4 ein Altenheim zu erbauen. Als Antwort auf unseren Einspruch hat das Sozialreferat als Bedarfsträger mitgeteilt, dass Neuhausen/ Nymphenburg zwar zu den überalterten Stadtgebieten (18,6 % über 65-jährige Bürger) gehört, aber im Vergleich zu anderen Stadtvierteln eine gewachsene und bessere Infrastruktur hat.
Nach Aufzählung der im 23. Stadtbezirk vorhandenen Alten- und Pflegeheimen kam man zu der Erkenntnis, dass keine dringenden Gründe vorhanden sind auf dem Grund der Gartenanlage ein Altenheim oder eine Altenwohnanlage zu konzipieren.

Jahr 1978
In der Bürgerversammlung des 23. Stadtbezirks am 25. April 1978 wurde der Antrag gestellt als kurzfristige Maßnahme eine Erweiterung der vorhandenen Gebäude des Käthe- Kollwitz und des Luise- Schröder Gymnasiums an der Trojanostraße in massiver Bauweise durchzuführen. Langfristig wurde ein Ausbau dieser Schulen zu einem Schulzentrum gefordert.
Zu dieser Sache hat uns die Stadt München - Kommunalreferat - mitgeteilt, dass voraussichtlich im Jahre 1980 in Teile der Kleingartenanlage NW4 Arnulfstraße Nordseite eingegriffen werden muss, was eine Umsiedlung von 49 Parzellen zur Folge hätte. Als Ersatzgrund wurden angeboten: Kapuzinerhölzl und die Anlage Silberdistel-/ Perlschneiderstraße in Pasing.
In München wird es kaum eine Kleingartenanlage geben, die mit so viel Planungs-Ehre bedacht wurde. Gottseidank ist alles bei den Planungen geblieben. Wir wünschen uns aber für die kommende Zeit, dass in die verbleibenden Teile der Gartenanlage kein Eingriff mehr erfolgt.

Jahr 1984
Im Jahr 1984 beschloss der Stadtrat der Landeshauptstadt München mit dem Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung die Sicherung der bestehenden Kleingartenanlagen.
Noch rechtzeitig zum Jubiläum ist unser schöner Maibaum fertig geworden. Ein vergelt's Gott unseren Freunden Hans Maier und Robert Zwerger, die in vielen Stunden Arbeit und aus bestem Material diesen Baum gefertigt und künstlerisch gestaltet haben

Jahr 1989
Mit Bekanntgabe im Amtsblatt Nr.4 vom 10.02.1989, Bebauungsplan Nr. 1525 wurde
der Südteil der Gartenanlage zur Daueranlage erklärt.

Jahr 1990
Im Septemper 1990 wurde unser Vereinsheim, ein ehemaliges Behelfspostamt,
in drei Tagen von der Spezialfirma mit zwei Mann und unzähligen Vereinmitgliedern abgebaut,
transportiert und im Vereinsgelände wieder aufgebaut.
In den folgenden Jahren wurden eine Toilettenanlage und Werkstätte,
sowie ein großer Geräteschuppen in Eigenleistung erstellt.

Jahr 1995
Zu Gunsten des evangelischen Jugenheims mussten wir 5 Gärten abgeben.
4 der Gartenpächter wurden in der Anlage umgesetzt, 1 Gartler hat aufgegeben.
Im gleichen Jahr wurde auch der Bau einer Pergola mit Grillstation und Bar erfolgreich abgeschlossen.

Jahr 1999
Unsere 75 Jahr Feier wurde mit Feldgottesdienst und katholischen und evangelischen Pfarrern ausgerichtet.
Die Musikalische Begleitung wurde vom Blindenchor der Münchner Post gestaltet.
Für die Ausrichter und Gäste gab es im Anschluß ein Weißwurstfrühstück.
Es wurde eine Festschrift erstellt und ein Festkrug mit Zinndeckel für Ehrengäste als Geschenk
und für Vereinsmitglieder und Gäste zum Kauf angeboten.
Ab 14:00 Uhr wurde das Gartenfest mit Begrüßung des 1. Vorsitzenden und Ansprachen der Ehrengästen eröffnet.
Mit Kinderspielen und Tombola wurde anschließend das Gartenfest mit Rollbraten, Schweinswürstl,
Steckerlfisch und Getränken ein voller Erfolg der bis weit nach Mitternacht dauerte.

Jahr 2005
In diesem Jahr fingen die Planungen für eine Toilettenanlage im Nordteil der Gartenanlage an
(welche dringend nötig war).
Dieses Vorhaben zog sich leider bis zur Vollendung ins Jahr 2009.
Mit Stolz können wir sagen, dass wir aus eigener Kraft trotz der hohen Kosten diese neue Toilettenanlage komplett selbst finanziert haben inclusive Nebenräume für Werkzeug und Material.

Jahr 2011
Die Kleingartenanlage NW4 Nordteil wurde zur Daueranlage erklärt
und somit gesichert das diese nicht entfernt wird.
Somit ist nach langen Bemühungen endlich ein erfolgreicher Abschluss erzielt worden.
Der besondere Dank für diese Umwandlung gilt unserem
1. Vorsitzenden, Helmut Schmidt (bis 04.2011),
der in unermüdlicher Weise seit Jahren um diese Sache gekämpft und nun zu einem guten Ende gebracht hat.

Jahr 2019
Die Kleingartenanlage NW4 Nordteil erhielt endlich neue Wasserleitungen.
Dazu wurden die Wege aufgerissen und neue Schächte eingebaut.
Die neuen Leitungen sind aus Kunststoff und somit haltbarer.

Jahr 2020
In diesem Jahr wurde es eine schwere Zeit, da in Deutschland ein unbekannter Virus sich verbreitete.
In ganz Deutschland wurde ein Lockdown verordnet. Es gab massive Einschränkungen welche auch unseren Kleingartenverein schwer getroffen hat.
Es brachen alle Einahmen weg. Das Vereinsheim musste geschlossen werden.
Es konnte nicht vermietet werden und alle Veranstaltungen vielen aus.
Selbst die Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlungen wurden abgesagt.
Es ging bis zu Ausgangssperren und man durfte sich nur bedingt in der Gartenanlage aufhalten.
Mittlerweile zieht sich das ganze in das Jahr 2021 und ein Ende ist noch nicht in sicht.

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Lageplan_Garten01.jpg

Aktueller Lageplan

Luftaufnahme ca. 1980 Südwest

Luftaufnahme ca. 1980 Nord

unser Vereinsheim

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